Donnerstag, 18.03.
Auch wenn ich selbst erst knapp 2 Wochen in meiner Traumstadt verweile, freue ich mich wie ein kleines Kind darauf, jemanden von zu Hause zu sehen. Flo landet am späten Nachmittag, und Petrus hat sich mehr als angestrengt, um ihr einen sonnenstrahlenden Empfang zu bescheren! Ein Haufen verrückter Hühner ist nichts gegen unser Begrüßungsgeschrei... Voller Vorfreude und immer noch absolut ungläubig, dass wir beide tatsächlich gerade zusammen in New York City sind, schmieden wir Pläne für die kommenden Tage. Kaum zu glauben, dass unser Traum wahr geworden ist - seit der schätzungsweise 10. Klasse WUSSTEN wir einfach, dass wir eines Tages diese Stact erobern werden. Los gehts!
Freitag, 19.03.
Das Wochenende beginnt fast schon zu perfekt. Sonne satt, der Frühling scheint angekommen zu sein und wir schlendern vorbei am Times Square direkt zu Victoria's Secret : ) Unser (bzw Flo's) Shoppingmarathon hat begonnen. Ein Blick auf die Uhr verrät nach endlosen Achs und Seufz und Will-haben-probier-ich-jetzt-an, dass es bereits früher Nachmittag ist (ein Victoria Secrets Engel hat da wohl an der Uhr gedreht) und dringend Zeit für eine Sushi-Stärkung im Central Park! Unsere Füße freuen sich über die kleine Verschnaufpause und wir haben einen Heidenspaß dabei, Leute zu beobachten. Es ist zwar relativ warm, aber die halbnackten Verrückten in Bikini und Shorts ernten dann doch ein Kopfschütteln von uns. Aber hey wir sind in New York, anything goes! Es ist an der Zeit für ein bisschen Kultur (die sich als etwas schwer verdaulich herausstellen wird) und wir machen uns auf in Richtung MoMA (Museum of Modern Art). Das ist am Freitag Nachmittag kostenlos und ja, auch genauso überfüllt! Marina Abramovics Ausstellung The Artist Is Present entpuppt sich als Freakshow, und plötzlich befinden wir uns in einer Episode von Sex and the City wieder - von der guten Dame stammt doch tatächlich die Installation, die Carrie mit Alexandr Pertrovsky nachts um 3 besuchen. Und da stehen wir also vor den Treppen aus Messern und können es selbst gar nicht glauben. Wirklich wie im Film! Nach einem Abstecher bei Klimt, Monet, Picasso, Warhol und Matisse landen wir einen weiteren Volltreffer und essen Downtown die wohl besten Burger der Stad : ) und nebenbei gibts noch super Insidertips von waschechten New Yorkern. Alles in allem ein rundum gelungener Freitag!
Das Wetter ist immer noch unglaublich schön, so dass wir beschließen mit der Staten Island Ferry nach Staten Island zu fahren. Glückskinder wie wir sind können wir die besten Plätze auf der Fähre ergattern und haben eine tolle Aussicht auf die Skyline von Manhattan, die Statue of Liberty und Ellis Island. In Staten Island machen wir uns auf ins Inland und besuchen Historic Richmond Town, eine Ansammlung von 300 Jahre "alten" Häusern (für uns Europäer sind das ja Peanuts...). Da wir so ziemlich die einzigen Besucher sind, kommen wir uns eher wie in Richmond Geistertown vor. Nach grandios leckeren Bagels (die besten bisher) machen wir uns auf den Rückweg und erkunden noch ein wenig die Piers von Manhattan, was - wie sollte es auch anders sein - in einer kleinen Shoppingtour endet. Hier ist es aber auch verdammt schwierig, mal kein Geld auszugeben... Die beleuchtete Manhattan Bridge und die Wolkenkratzer sind einfach nur beeindruckend und mit unseren Digicams leider nicht einzufangen. Dafür aber die Aussicht von der Fähre:
Wir verbummeln den Nachmittag mit Schaufensterschauen auf der 5 Ave (an shoppen bei den Preisen leider nicht zu denken...) und beschließen uns spontan dazu, einen Trip nach Washington DC, Philadelphia und zu den Niagarawasserfällen zu unternehmen. Doch zunächst einmal müssen wir ein Internetcafé finden um die Reise zu buchen, was sich in New York tatsächlich als echte Herausforderung entpuppt (und uns zu eine der vielen Geschäftsideen inspiriert, wie wir doch noch in New York reich werden...). In der Generation iphone scheinen die wohl überflüssig geworden zu sein... Nach etlichen Blocks geben wir uns geschlagen und steuern den nächsten Applestore samt kostenlosem Hotspot an. Den Abend verbringen wir in einer Bar in Williamsburg, dem Stadtviertel der Hipster, Künstler, Indierocker und stylishen Cafés. Auf einem Straßenmarkt mache ich noch ein tolles Schnäppchen und kaufe mir meine erste Handtasche (weitere sollen bald folgen...).
Mittwoch, 24.03.
Heute beginnt das große dreitägige Abenteuer zu den Niagarawasserfällen, Washington DC und Philadelphia mit dem Wok-Express. Die Abfahrt findet im tiefsten Chinatown statt und während wir auf den Bus warten werden wir umringt von Asiaten.... Ein bisschen mulmig ist uns ja schon dabei, wer weiß, wohin wir hier verschifft werden. Flo lächelt noch tapfer in die Kamera:
Und dann gehts auch schon los mit der Reise. Immerhin haben wir die besten Plätze ganz vorne abgestaubt. Unser Tourguide Carmen beginnt mit dem Program - und wir verstehen kein Wort, denn sie spricht Mandarin. Ohje, das kann ja was werden die nächsten drei Tage. Nach einer gefühlten Ewigkeit erklärt sie uns dann doch noch in einem lustigen Mandarin-Englisch-Mix, was uns die nächsten Tage erwarten wird. Der ersten Zwischenstopp findet in einem Glasmuseum statt, wo wir eine Glasbläsershow besuchen und anschließend durch das Museum schlendern. Danach gehts weiter Richtung Niagarawasserfälle, wo wir am Abend auch ankommen und von deren Naturgewalt wir trotz Kälte, Dunkelheit und langer Fahrt schlichtweg überwältigt sind. Kanada ist zum Greifen nahe, doch die vielen Kasinos und Leuchtschilder kommen uns irgendwie fehlt am Platz vor - mit den Niagarafällen verbindet man doch eher unberührte Natur, und keine Glücksspielmetropole, oder?!
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